Die Krainer Steinschafe vom unserem Begegnungshof HerzBerg Herdecke sind eine vom Aussterben
bedrohte Schafrasse, die durch ihr geflecktes Fell und ihre vielfältige Farbgebung besonders hübsch in unserer bunten Herde aussehen. Das Steinschaf ist eine der ältesten noch vorhandenen Schafrassen und ist ein Abkömmling des ausgestorbenen Torfschafes.
In unserer 19köpfigen Herde neben Coburger Füchsen und Merino-Mixen, leben in kleiner schlachtfreier Erhaltungszucht (seit September 21 im Herdbuch)
16 Krainer Steinschafe:
Mari und ihre Töchter Merida, Muriel und Marla, dunkle Sally und ihre Lämmer Silas, Selma und Salome, Nouki, Mira, Amani, Mona und aus der ansehnlichen Zucht von Helge Seifarth-Knuth Raya, Fey und Arvy seit 2021.
Die Krainer Steinschafe haben bei unserer Tiergestützten Arbeit, bei der Begegnung mit den Schulklassen und Kindergärten aber auch in der Einzelförderung eine ganz besondere Bedeutung, da sie nicht nur wie die anderen Schafe sehr zutraulich, sondern regelrecht anhänglich sind und mit den Klienten in besonders verbindlichen Kontakt treten und dabei viel von ihrer Schafruhe verschenken. Dabei sind sie zudem sehr lustig, wendig und intelligent. Wir sind sehr froh, sie bei uns zu haben.
Da unsere Tiere allesamt Mitarbeiter in der tiergestützten Arbeit auf unserem Begegnungshof sind und mit den Besuchern und uns auf Augenhöhe arbeiten, halten wir sie nicht zur Nutzung von Schafprodukten.
Fleisch und Milch sind für uns nicht von Interesse, die Wolle, derer sie eh Ende Mai entledigt werden wollen,
nutzen wir nach achtsamer Schur mit der Handschere sehr gerne bei unseren umweltpädagogischen Angeboten
mit den Klienten. Die Schafe müssen bei uns nicht ihr Futter mit Haut und Haaren verdienen sondern sind in der glücklichen Lage, dies durch ihre Arbeit in der Menschenbegegnung tun zu können.
Insgesamt bemühen wir uns um einen sehr achtsamen Umgang mit ihnen, d.h. dass wir bei der Klauenpflege besonders behutsam mit ihnen umgehen, dass die Schur im Stehen und mit der Handschere erfolgt, dass wir die Geburten sehr eng begleiten, dass wir die Strecken zu den verschiedenen Weiden zu Fuß laufen, dass auf jedem Standort ein Unterstand oder Stall zur Verfügung steht, dass sie den Winter im Offenstall verbringen und dass wir bei den verschiedenen Begegnungen mit den Menschen ganz besonders darauf achten, dass die Tiere keinen Stress erleiden und ebenso von der Begegnung profitieren können.
Durch diesen behutsamen Umgang haben die HerzBerg-Schafe, die ja eigentlich zu den Fluchttieren gehören, ein insgesamt stabiles Vertrauensverhältnis zu uns und zu den Menschen und können so trainiert auch offen in die Begegnung mit teilweise recht großen Besuchergruppen gehen.
Vor dem Besuch führen wir die Menschen aber an die Begegnung heran und sprechen Empfehlungen zum Umgang mit den Schafen aus, damit es für alle Seiten besonders schön werden kann.
Ein besonders schöner Trick ist zum Beispiel, sich in die Schafsruhe, welche die Schafe so deutlich auszeichnet, hineinzuversetzen und so, den Schafen ähnlicher, in die von Ruhe und Langsamkeit getragene Begegnung zu gehen.
Wir verbringen viel Zeit mit den Tieren und erfreuen uns an dem engen Band mit der Herde.
Im Vordergrund steht also die Begegnung mit diesen besonderen Tieren und die Möglichkeit, Ihre Merkmale und ihren besonderen Charakter kennenlernen zu können und auch pädagogisch einsetzen zu können.
So geht es uns vor allem um die Förderung dieser Tiere in dem Sinne, dass wir eine Erhaltungszucht in kleinem Rahmen führen, die Zuchttiere nach bestem Wissen und Gewissen mit Blick auf ursprüngliche und geeignete Merkmale, Gesundheit und Phänotyp auswählen und verpaaren und somit wieder zunehmend mehr gesunde und den typischen Rassemerkmalen entsprechende Individuen dieser seltenen Rasse in unserer Herde laufen haben.
Bislang verbleiben alle Nachkommen bei uns in der Herde, die männlichen Lämmer gehen nach 3 Monaten in die Bockgruppe zu Kollegin Anna von der Lohe und machen zusammen mit dem Krainer Steinschaf-Zuchtbock Baldur Landschaftspflege mit Lebensplätzen bis zum natürlichen Tod.
Bei uns werden also keine Zuchtböcke oder Nachkommen geschlachtet - was uns für die faire Arbeit mit allen Tieren schlüssig und für uns sehr befriedigend erscheint. Da wir selber kein Fleisch konsumieren, ist für uns diese Haltungsform passend.
Irgendwann werden wir es als ebenso sinnvoll erachten, einige unserer Nachzuchten in schlachtfreie Hände weiter zu vermitteln, damit noch mehr Menschen die Erhaltungszucht mit diesen wundervollen Tieren fortsetzen können und ihre guten Merkmale auf diese Weise in die Welt hinausgetragen werden und nicht nur bei uns verbleiben.
Im März 2020 wurden von Mari die weiblichen Lämmer Marla und Muriel geboren und von Sally das Böckchen Silas, das nun als Hammel bei uns weiterhin in der Herde lebt.
Im März 2021 wurden Sema, Merida, Mu und Santi geboren, Selma und Merida sind bei uns weiterhin in der Herde als überaus verbindliche Mitarbeiter.
Seit 2022 leen bei uns die bei uns geborenen Lämmer Nouki, Amani, Mira, Mona, Salome.
Von Sabine Passmann aus Düsseldorf haben wir im August 2o21 den gekörten Herdbuchbock Nico Nil gekauft, der uns durch seine schöne Wollzeichnung und seine ruhige, sanfte Art ins Auge fiel. Er entstammt der Linie N und hat gute Körnoten erhalten, 7/8/8, was für eine gute Vorraussetzung zur Zucht spricht, um gesunde und vitale Lämmer zu haben, die die typischen Merkmale der vom Aussterben bedrohten Rasse in sich tragen und weiter geben können und die das "Zeug" dazu haben, ein gesundes, fröhliches Leben zu führen. Seit dem 6.Oktober 2021 stand er mit sieben unserer Krainer Steinschafdamen für sechs Wochen auf der Hochzeitswiese.
Im März 2022 wurden 12 wunderbare, vitale, bunte Lämmer geboren, 6 Männliche und 6 weibliche Tiere, wovon wir 5 weibliche Tiere behalten haben (Nouki, Amani, Salome, Mira, Mona).
Im Frühling 2022 haben wir nicht wie sonst, alle Nachkommen behalten,
wir gaben zum ersten Mal von diesen Nachkommen in artgerechte, schlachtfreie Haltung von Carmen Schmidt ab, um diese bemerkenswerte Schafrasse bestmöglich zu fördern.
(4 Kastrierte Böckchen und 1 weibliches Lamm Solh, 2 kastrierte Böckchen gingen in die Bockgruppe).
An das Abgeben (nur in schlachtfreie Haltung) müssen wir uns dann erst noch gewöhnen, da uns die Tiere durch die intensive Arbeit mit den Menschen sehr ans Herz wachsen.
Im Alter von 4-5 Monaten sind sie soweit und einige ziehen dann in neue Herden, um all das Gute, was diese Schafrasse an Eigenschaften hat, auch in die Welt zu tragen.
Die Lämmer sind dann 5 Monate in engem Menschenkontakt aufgewachsen, sind äußerst zutraulich und anhänglich und kennen den regelmäßigen Besuch kleiner und großer Menschengruppen.
In der Bockgruppe bei Kollegin Anna von der Lohe in Hattingen versammeln sich alle männlichen Nachkommen seit 2019 früher beim stattlichen Krainer Steinschafbock Baldur, B-Linie, der der Vater unserer Krainer Steinschaflämmer 2020 und 2021 ist, nun bei Herbuchbock Nico Nil mit der Benotung 7/8/8-denn seit September 2021 sind wir im Herdbuch.
Hier finden sich die Coburger Füchse Joschi und Jori, die Merino-Mixe Balin und Rubin aus der HerzBerg-Nachzucht 2019 und das Kamerun-Böckchen Raven, welches von Anna von der Lohe aus einer schlechten Haltung aus der Nachbarschaft gerettet wurde. Die Mitglieder der Bockgruppe/Hammelgruppe sind ohne Anwesenheit von weiblichen Tieren sehr friedlich und folgen ihrer Hirtin zu Fuß wie Hündchen nach. Sie betreiben Landschaftspflege in Hattingen und suchen immer wieder neue Weidegründe, die sie pflegen können.
Es ist für alle Seiten, besonders für unsere Erhaltungszucht, ein großes Glück, dass die männlichen Nachkommen sich in dieser Gruppe sicher und willkommen schätzen können.
Baldurs Sohn Silas, der in diesem Jahr geboren wurde, ist bei den Damen in der HerzBerg-Herde verblieben, weil er sich so übermäßig engagiert in der tiergestützten Arbeit gezeigt hat und zudem mit Mutter Sally ein ganz besonderes Team darstellt, so dass wir ihn kastriert und in der Herde belassen haben.
Er sieht Baldur sehr ähnlich und glänzt bei den Besuchern durch seine schöne Gestalt, die prächtige Wolle und seine Kontakt- und Kuschelfreude. Baldur ist im Frühling 2021 in eine andere Herde umgezogen, um hier ebenfalls in schlachtfreier Haltung für weitere Nachkommen sorgen zu können, nachdem er bei uns durch Unruhe zeigte, dass ein Zuchtbock in einer reinen Bockgruppe nicht ganz auf seine Kosten kommt.
Die Krainer Steinschafe leben mit unseren Coburger Füchsen und den Merinomixen in einer homogenen friedvollen Schafherde von derzeit insgesamt 15 Tieren. Alle Tiere der Herde sind zutraulich und dem Kontakt mit Menschen zugewandt.
Die Krainer Steinschafe fallen aber durch ihre besonders wache und interessierte Haltung auf und ihre sichtliche Eigeninitiative auf kleine und große Menschen zuzugehen, diese zum Streicheln und Kraulen aufzufordern, sie in die Mitte zu nehmen und sich gar zu ihnen zu legen.
So sind es überwiegend die Krainer Steinschafe, allen voran Sally und ihr Sohn Silas, Marla und Muriel,
die ganz offensiv den intensiven Kontakt mit den Besuchern suchen und ihnen nicht von der Seite weichen, solange sie vor Ort sind. Dabei fordern sie zuweilen aktiv den Körperkontakt ein, genießen das Striegeln, suchen die Nähe und unterstützen auf diese Weise ganz hervorragend die intensive Begegnung zwischen Mensch und Tier.
Dabei wird bewusst nicht gefüttert und auch in großen Menschengruppen verhalten sich die Krainer Steinschafe von HerzBerg Herdecke so.
Wir sind sehr dankbar, solche Mitarbeiter zu haben, denn sie bestimmen, wie die Tierbegegnungen und die Stunden mit den Schulklassen und Kindergärten bei uns ablaufen. Die Schafe, insbesondere die Krainer Steinschafe, erzählen den Klienten durch ihre vertrauensvolle Haltung und ihre Verbindlichkeit besonders eindrücklich von der bescheidenen Lebensart der Schafe, vom Glück, den Moment zu leben und vom Segen, fester Teil der Gemeinschaft und dennoch einzigartig zu sein.
Es ist wunderbar, eine gefährdete und so besondere Schafrasse für die Menschen zugänglich zu machen und die Aufmerksamkeit auf sie zu richten.
Zudem führen uns die Krainer Steinschafe ganz besonders deutlich die Bereitschaft der ("Nutz"-)Tiere vor Augen, uns zu vertrauen und nachzufolgen. Sie lohnen uns unsere Bemühung, mit ihnen achtsam umzugehen durch ihre Bereitschaft zu verbindlicher Nähe, durch deutliches Interesse an unserer Person und unvoreingenommener Kontaktfreude.
Bei unserer Arbeit mit den Tieren achten wir darauf, dass nicht die Vergabe von Leckerchen zum Missverständnis führt, dass uns die Schafe nur begleiten, um diese zu erhalten.
Daher verzichten wir meist ganz auf eine Fütterung von Extra-Leckerchen oder stellen diese
an das Ende unserer Einsätze mit den Klienten und Besuchern, damit kein falscher Eindruck entsteht und das Staunen über die intensive Kontaktfreude und die diversen Begegnungsmöglichkeiten groß sein kann.
So folgt uns die ganze Herde aus freien Stücken, wenn wir zum Beispiel mit den fleißigen Hirtenhelfern einer Schulklasse die große Weide ablaufen und dort arbeiten und schenken den Besuchern das Erlebnis, was es heißt, wenn die Tiere, die wir nur entfernt wegen ihrer Produkte kennen und wertschätzen, plötzlich als Begleiter an unserer Seite durch die stille Natur laufen, bei uns lagern, ihre Köpfe in unseren Schoß legen, die Augen schließen und in vollstem Vertrauen ihr Leben in unserer Hände geben. Das kann sehr froh und ruhig machen.
Und es stößt zum Nachdenken an.
Ohne Menschenworte, die gerne alles immer etwas kompliziert machen können, zeigen uns die Schafe ihre Hingabe ans Leben, ihre Freundschaft zu uns
und ihre Dankbarkeit, wenn wir Menschen mit den Tieren achtsam und wertschätzend umgehen.
So mancher Erwachsener ging, auch wenn wir über dieses Thema kein einziges Wort verlieren, regelrecht betroffen von der Nähe der Schafe und den daraus resultierenden Gedanken an unseren Umgang mit den übrigen "Nutz"-Tieren und den geläufigen Haltungsbedingungen der Massentierhatung, mit neuen Vorsätzen davon.
Die Schafe legen nämlich, stellvertretend für alle anderen "NUTZ"Tiere, ihren Kopf in unsere Hände und bitten ohne Worte um mehr Achtsamkeit mit den Tiere und um bewussten Konsum tierischer Produkte.
Hier seht Ihr unsere Krainer Steinschafe der Reihenfolge nach Sally, Mari, Marla, Muriel, Raya, Arvy, Fey, Selma, Merida, Silas (Hammel), Herdbuch-Zuchtbock Niko Nil, Salome, Mira, Mona, Nouki, Amani--
Im März haben Sally, Mari, Marla, Muriel, Raya, Fey und Arvy Lämmer von Krainer Steinschafbock Niko Nil (Herdbuch, Linie N) Lämmer bekommen.
Hier seht Ihr die neuen Mitglieder der Herde und dazu noch Nachfahren dieser vom Aussterben bedrohten Schafrasse, die einen rundum tollen Charakter, schöne bunte Wolle, eine gute Geländegängigkeit und gute, bescheidene Futterverwerter und Landschaftspfleger sind.
Textquelle: https://www.krainersteinschafe.de/rasse/
Das Milchschaf der Alpen
Das Krainer Steinschaf wird in seiner Heimat, Slowenien,
BOVSKA Schaf genannt und als Milchschaf gehalten!
Es hat bei sehr geringer Zufütterung von Kraftfutter eine
sehr gute Milchleistung und der typische Bovec Hartkäse,
der nur aus Krainer Milch hergestellt werden darf, ist sehr mild und bekömmlich.
Die Schafe sind ruhig im Wesen und sehr menschenbezogen, was das melken leichter macht.
Leider konnten sich die Krainer in Deutschland und Österreich noch nicht als Milchschafrasse etablieren,
das ist u.a. ein Ziel der Züchter unserer Arbeitsgemeinschaft.
2010 gab es einen neuen Impuls in Sachen Milch. Auf einer Lehrfahrt, der schwäbischen Schafhalter,
nach Slowenien wurde u.a. auch ein Melkbetrieb in Soca besichtigt. Dort werden gut über 100 Bovska Mutterschafe gehalten und gemolken. Dank der Anwesendheit des Tierzuchtberaters Vitomir Bric
konnten die Teilnehmer der Lehrfahrt viel über die dortige Haltung der Bovska erfahren und so kam es
dazu das Weihnachten 2010 DREI bereits gekörte Böcke aus Slownien den Weg nach Bayern angetreten sind! Mit ihnen wurde die, bis dato wenig geförderte, Melkbarkeit und die Milchleistung in der Rasse
wieder hervor geholt und DEUTLICH verbessert und wird jetzt u.a. durch die Mitglieder der IG Milch gefördert und züchterisch gefestigt!
Geänderte Leistungsansprüche haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem starken
Rückgang der Anzahl der Nutztierrassen geführt. Während es früher eine Vielzahl von
Lokalrassen gab, setzt sich heute ein Großteil der Tierbestände aus nur wenigen
Hochleistungstierrassen zusammen. Viele der alten Rassen sind nur noch in kleinen
Restbeständen vorhanden oder sind in den letzten Jahren ausgestorben.
Heute gehört das Steinschaf zu den vom Aussterben bedrohten Schafrassen.
Sollte es uns nicht gelingen, diese Rasse zu erhalten, verschwindet nicht nur
unwiederbringlich wertvolles genetisches Material, es erfolgt auch eine nicht mehr
Rückgängig zu machende Verarmung unserer Kulturlandschaft.
Bei einem Forschungsvorhaben der Justus-Liebig-Universität Gießen, bei dem auch Tiere von
Christan Rist einbezogen waren, wurde das Erbgut der Steinschafe mit dem von Torfschafen verglichen,
deren Reste bei jungsteinzeitlichen Pfahlbauten in der Schweiz entdeckt worden waren.
Ergebnis:
Der verglichene Genabschnitt der Mutterlinie stimmten überein.
Das Steinschaf ist eine der ältesten noch vorhandenen alpinen Schafrassen
und ist ein Abkömmling des ausgestorbenen Torfschafes.
In Bayern werden zwei Herkünfte unterschieden:
das Alpine Steinschaf, das schwerpunktmäßig im Raum Oberbayern gezüchtet wird, und das Krainer Steinschaf, welches aus der Region Krain( Bovec), dem Dreiländereck Sloweniens angrenzend zu
Kärnten und Italien stammt und in Deutschland großteils im Süden aber mittlerweile auch in sehr
vielen anderen Bundesländern beheimatet ist.
Desweiteren gibt es noch das Montafoner Steinschaf und das großrahmige Tiroler Steinschaf.
Das Krainer Steinschaf ist ein feingliedriges, kleines bis mittelgroßes Gebirgsschaf.
Das unbewollte Kopfprofil ist gerade und das Nasenbein leicht gebogen,
die Ohren stehen waagrecht ab bzw. sind ganz leicht hängend.
Die Beine sind dünn aber kräftig, die Klauen sehr hart.
Beide Geschlechter gibt es hornlos und behornt. Die Hörner sollen bei den
Böcken weit und schneckenförmig sein, bei den weiblichen Tieren sind sie sichelförmig.
In Slowenien gibt es keine behornten Tiere, und auch in Österreich und Deutschland nur sehr wenige.
Die Mischwolle der Krainer Steinschafe kommt in allen Wollfarben und Farbschattierungen vor und
eignet sich daher gut zur Herstellung naturfarbiger Teppiche, zum Filzen sowie auch als Strickwolle.
Die Schur erfolgt im Frühjahr und im Herbst, dann beträgt die Faserlänge 8-10 cm. Es kann bei guter Selektion auch innerhalb dieser Rasse eine sehr gute Wolle erzielt werden mit einer Feinheit von 31-36 Mikron. Es ist gelungen diverse Produkte aus Krainer Wolle auf regionalen Märkten zu etablieren!
Das Krainer Steinschaf ist widerstandfähig und wetterhart, genügsam und langlebig.
Es passt sich den unterschiedlichen Standorten problemlos an und nutzt die für Rinder
unzugänglichen Hochlagen. Bei einem Gewicht der Mutterschafe von 40 - 65 kg,
und Altböcken von 65 - 90 kg gehören sie gerade nicht zu den schwersten ihrer Gattung,
dafür überzeugen sie durch die hohe Qualität ihres wohlschmeckenden, feinfaserigen
und zarten Fleisches, das zu wenig Fettansatz neigt.
Das Krainer Steinschaf ist asainonal brünstig, und damit hat es ein Alleinstellungsmerkmal unter den Milchschafen, die ansonsten saisonal sind. Mit gutem Management kann man die Krainer ganzjährig melken und somit Milch- und Käseprodukte rund ums Jahr anbieten! Krainer sind sehr fruchtbar und frühreif.
Die Zwillingshäufigkeit ist hoch, eine dreimalige Ablammung in zwei Jahren möglich.
(Quelle: Arbeitsgemeinschaft Krainer Steinschaf)